Der optimale Monitor
Wenn Du den größten Teil Deiner Arbeitszeit am Computer verbringst, brauchst Du für ein ergonomisches Arbeiten einen geeigneten Monitor. Was solltest Du also beim Kauf eines Bildschirms beachten? Da stellt sich die Frage, wofür Du den Monitor einsetzen willst. Es gibt unterschiedliche Einsatzgebiete, wie zum Beispiel Gaming, Filme schauen, farbverbindliche Bildbearbeitung oder Büroarbeiten mit jeweils unterschiedlichen Anforderungen an den Monitor.
Bildschirmauflösung
Zunächst wäre neben der Bildschirmgröße die Auflösung das wichtigste Kriterium (und damit die Pixeldichte), eventuell auch das Seitenverhältnis (beispielsweise 16:9 oder 4:3). Full HD hat eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel, besser wäre Quad HD mit 2560 x 1440 Pixel oder vielleicht sogar 4K, da hättest Du 3840 x 2160 Pixel. Eine komplette Übersicht über alle Bildschirmauflösungen findest Du auf https://www.touchandscreen.de/bildschirmaufloesungen.
Moderne Smartphones haben übrigens eine wesentlich höhere Pixeldichte, aber diese Geräte hast Du ja auch dichter an Deinen Augen, als einen Computermonitor.
24 oder doch lieber 32 Zoll?
Bei der Größe des Monitors solltest Du Dich fragen, wie viel Platz Du auf Deinem Schreibtisch hast. Beliebte Größen liegen hier zwischen 24 und 27 Zoll.
Für manche Zwecke ist es eventuell günstiger, zwei kleinere, statt einen großen Monitor zu nutzen. Z.B. wenn Du mit einem Editor wie Visual Studio Code arbeitest, kannst Du gut mit zwei Monitore arbeiten. Auf Deinem Haupt-Monitor kannst Du mit dem Programm VS Code selbst arbeiten und auf dem Monitor daneben siehst Du die Vorschau des Live-Servers. Oder bei der täglichen Büroarbeit: Auf dem Zweit-Monitor hast Du Dein E-Mail Programm und Terminkalender oder Dein Teams und auf dem Hauptmonitor die Tabellenkalkulation, mit der Du aktuell arbeitest.
Ich persönlich finde es angenehm, mit einem guten Haupt-Monitor zu arbeiten und dann noch mit einem einfachen Zweit-Monitor an der Seite, wo alle Fenster drauf kommen, die ich griffbereit haben möchte, auf die ich aber nicht ständig zugreifen muss. An meinem 13 Zoll MacBook Pro ist der externe Zweit-Monitor jedenfalls richtig praktisch.
Am Mac mini (2023) mit M2 Pro-Chip könntest Du sogar drei externe Displays ansteuern, zwei Displays mit einer Auflösung von bis zu 6K bei einer Bildwiederholrate von 60 Hz über Thunderbolt und ein Display mit einer Auflösung von bis zu 4K bei einer Bildwiederholrate von 60 Hz über HDMI.
Bei einem großen Monitor (30 Zoll oder größer) kann es übrigens angenehm sein, wenn der Bildschirm gebogen ist. Für Office-Arbeiten ist das nicht unbedingt nötig, aber ein stark gekrümmter großer Bildschirm ist für Gamer eine tolle Sache.
Die Pixeldichte
Wenn Du einen großen Monitor hast, darauf aber eine niedrige Bildschirmauflösung wie z.B. nur Full HD nutzt, dann bekommst Du bei einem 32 Zoll.Monitor nur eine Pixeldichte von ca. 68 ppi, also eine ziemlich geringe Bildschirmauflösung, was nicht wirklich Sinn macht. Also, bei einem großen Monitor mit 27 Zoll, 30 Zoll oder höher brauchst Du auch eine dazu passende Bildschirmauflösung wie 4k oder noch höher. Eine Pixeldichte von 100 ppi ist für alltägliche Arbeiten wie eMails checken oder Büroarbeiten ausreichend, darf für längeres angenehmes und ergonomisches Arbeiten aber gerne 130 oder mehr ppi betragen. Das würdest Du z.B. bei einem 27 Zoll Monitor mit einer QHD Auflösung also 2560 x 1440 (und einer daraus resultierenden Pixeldichte von 155 ppi) erreichen. Die Pixeldichte kannst Du u.a. auf http://www.retracked.net/pixeldichte/ errechnen.
Panel-Technologie
Dann stellt sich die Frage, welche Panel-Technologie für Deine Zwecke optimal ist. Bei Flachbildschirmen kommen heutzutage vor allem OLED- oder LCD-Panels zum Einsatz. Die Bildschirme bauen die Farben im additiven Farbsystem auf. D.h. wir haben rote, grüne und blaue Pixel, die das Bild erzeugen.
Bei OLED Monitoren hast Du Pixel, die selber leuchten oder ausgeschaltet sind, also nicht leuchten. Bei LCD Monitoren hingegen gibt es eine Hintergrundbeleuchtung, die durch einzelne Pixel abgedeckt oder durchlässig geschaltet wird; also Licht kommt durch oder kommt nicht durch, wodurch die einzelnen roten, grünen und blauen Bildpunkte entstehen. Die OLED Displays haben ein stärkeres Kontrastverhältnis als LCD und bieten satte Schwarzwerte und lebendige Farben, sind aber preislich im höheren Segment angesiedelt. LCD-Monitore sind günstiger, weniger anfällig für Einbrenneffekte als OLED und können zum Teil durch eine kräftige Hintergrundbeleuchtung eine höhere Helligkeit erreichen. Aber sie erreichen in der Regel nicht den Farbumfang und die Schwarzwerte eines OLED-Monitor.
Bei den LCD-Panel-Typen unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Verfahren bei der Ausrichtung der Flüssigkristalle, das sind TN, VA und IPS. TN wäre twisted nematic, was gut für Gaming ist, weil es eine schnelle Reaktionszeit hat, aber Farbgenauigkeit und Blickwinkel sind nur eingeschränkt. Besser ist in der Agentur ein IPS also ein In-plane Switching Panel, was eine bessere Farbgenauigkeit und breitere Blickwinkel ermöglicht. Ein Kompromiss wäre VA, Vertical Alignment, das einen Kompromiss zwischen TN und IPs darstellt.
Achte auch auf eine gleichmäßige Ausleuchtung eines LCD-Monitors. Gerade in der Bildbearbeitung ist das richtig wichtig.
Man kann also sagen, dass TN Panel ziemlich blickwinkelabhängig sind, aber dafür hohe Schaltzahlen haben und wenn überhaupt nur für Gamer interessant sind, aber ansonsten sind IPS Panels aktuell die Monitore mit der größten Verbreitung unter den LCD-Bildschirmen.
Mehr dazu siehe https://laptopmedia.com/de/highlights/ips-vs-oled-which-display-to-choose-and-why/, https://www.zambullo.de/monitor/display-technologie-beim-monitor-ips-vs-va-vs-tn-lcd-was-ist-besser.html oder https://www.it-markt.ch/news/2018-02-28/der-feine-unterschied-zwischen-lcd-led-und-oled/0lt0.
Die Bildwiederholrate ist für die meisten Anwendungsfälle weniger interessant, es sei denn Du schaust Filme oder bist am Zocken. 60 bis 75 Hertz sind in der Regel ausreichend. Für Actionspiele brauchst Du natürlich eine schnelle Reaktionszeit; mit 120 Hz (Hertz) oder höher hast Du flüssige Bewegungen in Deinem Spiel. Beim Gaming solltest Du also auf eine hohe Bildwiederholrate und eine niedrige Reaktionszeit, z.B eine Millisekunde achten; siehe https://bildschirm.de/monitor-reaktionszeit/.
Monitoranschlüsse
Dann sind natürlich auch die Anschlüsse wichtig. Verbreitet sind hier vor allem HDMI, DisplayPort oder auch USB-C. Ältere Standards wären VGA (ein analoges Signal für Röhrenmonitore) oder DVI, die heutzutage weniger gebräuchlich sind. HDMI (High-Definition Multimedia Interface) ist weit verbreitet und unterstützt Video und Audio, während Display-Port eine höhere Bandbreite hat und höhere Auflösungen und Bildwiederholraten bietet. HDMI 2.0 unterstützt beispielsweise 4K bei 60 Hz. Auch DisplayPort 1.2 unterstützt 4K-Auflösung bei 60 Hz, DisplayPort 1.4 unterstützt 8K-Auflösung bei 60 Hz und 4K bei bis zu 120 Hz. Mit Display Stream Compression (DSC) kann er sogar höhere Auflösungen und Bildwiederholraten erreichen.
Eine weitere Anschlussmöglichkeit wäre USB 4/Thunderbolt. Es bietet Unterstützung für 4K- und sogar 8K-Auflösungen bei hohen Bildwiederholraten. Thunderbolt kann außerdem mehrere Monitore in einer Daisy-Chain-Konfiguration verbinden. Mehr zu Thunderbolt findest Du unter https://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/1603151.htm.
Weitere Kriterien für den Monitorkauf
Daneben sind noch andere Faktoren bei der Wahl des idealen Monitors wichtig, wie die Ergonomie, der Monitor sollte stabil, höhenverstellbar und neigbar sein; vielleicht lässt er sich auch um 90° Grad drehen und besitzt sogar eine Pivot-Funktion, mit der Du das Monitorsignal automatisch im Hochformat nutzen kannst.
Für die farbverbindliche Bildbearbeitung im Printbereich sollte der Monitor darüberhinaus kalibrierbar sein, siehe https://www.prad.de/kolorimeter-spektralfotometer-kalibrierung/ und https://www.eizo.de/farbmanagement-kalibrierung/alles-ueber-monitor-kalibrierung.
Weitere Kriterien beim Monitorkauf wären: Preis, Kompatibilität zur Grafikkarte, Helligkeit, Stromverbrauch, Entspiegelung (matt/glänzend), Wand- /Tischhalterung, TCO- und andere Prüfsiegel siehe https://de.wikipedia.org/wiki/TCO_%28Standard%29, Freesync siehe https://www.chip.de/artikel/g-sync-v-sync-freesync-die-technologien-einfach-erklaert_127484, HDR (das steht für High Dynamic Range und ist eine Technologie, die den Kontrast und die Farbdarstellung von Bildern verbessert), niedriger Delta-E Wert, Einstellmöglichkeiten (wie Farbkorrektur, Kontrast, Helligkeit, Auflösung u.a.), Abdeckung von Farbräumen wie sRGB, Adobe-RGB oder DCI-P3, KVM-Switch oder eine Lichtschutzblende. Vielleicht hat der Monitor auch eine integrierte Videokamera, integrierte Lautsprecher oder eine augenschonende Blaufilter-Technologie.
Fazit
Für die tägliche Arbeit in der Agentur würde ich auf eine hohe Auflösung achten. WQHD mit 2560 x 1440 oder 4k ist hier eine gute Wahl. Beim Panel-Typ ist ein IPS- oder OLED-Panel für eine akzeptable Farbgenauigkeit und einen großen Farbraum empfehlenswert.